Heizkosten steigen um 35 Prozent und keine Entlastung in Sicht

Mieter müssen für das Heizen immer tiefer in die Tasche greifen. Die Kosten für ölbeheizte Häuser stiegen 2010 um rund 35 Prozent, wie aus dem bundesweiten Heizspiegel hervorgeht, den die gemeinnützige Co2online GmbH zusammen mit dem Deutsche Mieterbund jährlich erstellt.
Das Beheizen einer 70-Quadratmeter-Wohnung mit Heizöl kostete den Angaben zufolge im vergangenen Jahr durchschnittlich 850 Euro. Das sind 220 Euro oder 34,9 Prozent mehr als 2009. Mieter mit Erdgasheizungen zahlten 805 Euro und damit 20 Euro mehr. Die Heizkosten für Fernwärme stiegen uni 20 Euro auf 880 Euro (plus 2,3 Prozent). Für das laufende Jahr erwarten die Experten keine Entlastung, denn die Heizölpreise würden weiterhin steigen. Gegenüber 2010 seien die Preise in diesem Jahr weiter gestiegen - im Schnitt um 25 Prozent. Die Gaspreise lägen knapp vier Prozent über dem Erdgaspreis von 2010 und Fernwärme wurde fast sieben Prozent teurer. Dazu drei Fragen an Professor Claudia Kemfert, Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.

Nach einer Studie des Mieterbundes droht Millionen Mietern ein Heizkosten – Schock -wird die warme Wohnung immer mehr zum teuren Luxus?

„Nicht notwendigerweise. Die größten - Kostensteigerungen sind ja durch die Ölpreissteigerungen entstanden. Öl wird nicht dauerhaft billiger. Am preisgünstigsten ist somit das Sparen: Je weniger Energie man verbraucht, desto weniger Kosten. Eine gut gedämmte Wohnung verursacht kaum Kosten. Wichtig ist, dass die Bundesregierung das Gebäudesanierungsprogramm dringend finanziell aufstockt. Die anvisierten 1,5 Milliarden. Euro, die noch nicht einmal umgesetzt wurden, mussten dazu deutlich erhöht werden."

Was können Verbraucher tun?

„Sie sollten alle Potenziale zum Energiesparen ausschöpfen. Neben der finanziellen
Unterstützung zum Energiesparen ist es ebenso wichtig, dass Immobilienbesitzer, Mieter und auch Handwerker besser aufgeklärt werden, wie sie Energiesparpotenziale optimal umsetzen können. Mieter in schlecht gedämmten Wohnungen sollten die Vermieter drängen, die Wohnung energetisch zu sanieren."

Kommen mit der Energiewende noch höhere Kosten auf Mieter und Wohneigentümer zu?

„Nein, ohne Energiewende wären wir den Ölpreissteigerungen völlig schutzlos ausgeliefert. Das setzt allerdings voraus, dass alle erforderlichen Einsparpotenziale durch die Energiewende auch wirklich umgesetzt werden."
Quelle: Andreas Herholz, RNZ Berlin


Eingestellt am 14.10.2011 von B.Birr
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