Aktuellen Angaben des UBA (Umweltbundesamt) zur Folge sind die Treibhausgasemissionen Deutschlands im Vergleich zu 2021 nur leicht um ca. 1,9 % gesunken. Während einige Sektoren, wie die Abfall- oder Landwirtschaft eine deutliche Reduktion ihrer Emissionen vorweisen können, wurden die Zielsetzungen im Bereich Verkehr und Gebäude nicht erreicht. Zwar stieß der Gebäudesektor mit ca. 122 Mio. Tonnen ca. 6 Mio. Tonnen weniger Treibhausgase aus als noch im Vorjahr, überschreitet damit aber dennoch die vom UBA vorgegebene Jahresemissionsmenge.
Die Klimaschutzziele der Bundesregierung, die eine umfassende Klimaneutralität Deutschlands bis 2045 vorsehen, machen somit weitreichende Maßnahmen zum „grünen Umbau“ des Gebäudesektors erforderlich. Diese Anforderungen beinhalten nicht nur den Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung, sondern auch technische Lösungen, die eine bedarfsgerechte Steuerung ermöglichen.
Besonders in gewerblich genutzten Gebäuden und öffentlichen Einrichtungen sind intelligente Gebäudesteuerungen ein wichtiges Instrument zur Verbesserung der Energieeffizienz. Denn nicht selten werden Büroräume, Hotelzimmer oder Klassenräume beheizt, auch wenn sich niemand darin aufhält.
Die Gebäudeautomatisierung bietet die notwendigen Technologien zur individuellen Steuerung der Wärmenutzung: So können Räume nach festen zeitlichen Vorgaben beheizt werden, was etwa in Schulen oder Büros mit festen Belegungspläne sinnvoll ist. Ferner bietet sich der Einsatz von Präsenzmeldern an. Sie steuern die Heizungskörper bedarfsgerecht bei Anwesenheit im Raum und heben die Raumtemperatur nur bei Anwesenheit auf die vorher definierte Komforttemperatur an.
Die Investition in eine bedarfsgerechte Einzelraumregelung der Heizung lohnt sich bei weniger gut gedämmten Gebäuden, in denen sonst viel Wärme verloren geht und bei Nutzungsprofilen mit längeren Abwesenheitszeiten. Es können Energieeinsparungen von bis zu 40% erreicht werden. Beim gedämmten Passivhaus hingegen können intelligente Steuerung vergleichsweise wenig bewirken, da die Räume nach außen kaum Wärme abgeben.